Faszination Zeitschrift
Wenig fasziniert derart wie das Medium „Zeitschrift“.
Wobei der Titel irreführend ist. Steht doch nicht die „Schrift“ im Mittelpunkt, sondern das Bild. „Zeitbild“ wäre passender. Denn wahrhaftig – nirgends wird der Zeitgeist einer Ära besser eingefangen als im Titelbild oder in der Werbung einer Zeitschrift. Ein Blick auf das Cover der „Brigitte“ von 1971 oder „Bravo“ von 1976 – und mit einem Wimpernschlag fühlen Sie sich zurückversetzt in ihre Kindheit oder Jugend. Ja, das vermag keine Zeitung – das geht nur über Bilder – und davon sind die Zeitschriften voll. Und das ist erst der Anfang der Reise.
Schon früh haben Verlage entdeckt, was die Menschen am meisten interessiert. Die „JUGEND“ war eine der ersten Zeitschriften, die das voll genutzt hat – und damit ganz nebenbei einer ganzen Kunstepoche ihren Namen gegeben hat. Farbige Portraits von – hauptsächlich – weiblichen Schönheiten elektrisierten sowohl Frau als auch Mann – und wurden wie wild gekauft. Denn genau das ist es, was uns fasziniert: Das Portrait eines Menschen als Spiegel unserer eigenen Sehnsucht. Wir sind ja auch ständig auf der Suche nach etwas – unser ganzes Leben lang. Auf der Suche nach Geld, Karriere, Glück und vor allem – Liebe. Wo werden wir fündig? Genau, einfach und leicht – in Zeitschriften! Denn all unser Verlangen und Träumen spiegelt sich nirgends besser als in im Hochglanzvollportrait einer Marilyn Monroe, Greta Garbo, Romy Schneider oder J.F. Kennedy. Denn – ganz ehrlich, meine Damen – wer will nicht so aussehen wie die Beauties in der „BRIGITTE“ oder „CONSTANZE“ oder den Myriaden anderer Mode- und Gesellschaftsillustrierten. Und – meine Herren – wer will nicht Besitzer oder Partner dieser Stil- und Schönheitsikonen sein, die so eindeutig im „PENTHOUSE“, „SEXY“ und „NEUE REVUE“ mit uns kokettieren. Ja – und nichts ist leichter als sich diesen Wunsch zu erfüllen – man kauft einfach ein Exemplar dieser 2D-Versuchung. Und das am besten wöchentlich – oder zumindest monatlich – am einfachsten im Abo.
Wir sehen – Zeitschriften haben eine zutiefst psychologische Komponente. Unser Gehirn reagiert auf Bilder – und Zeitschriften waren für mindestens 100 Jahre lang die Supermacht auf diesem Gebiet. Sie haben uns durchschaut – und haben uns genau die Bilder geliefert, nach denen wir uns gesehnt haben. Zeitschriften spiegeln die Träume und Wünsche unserer Gesellschaft – genau so wie deren Ängste. Will man eine Zeit, eine Epoche verstehen, so braucht man nur die Zeitschriften dieser Zeit durchzublättern – und man wird verstehen – ohne ein Wort zu lesen.
Man könnte sagen, jede einzelne Zeitschrift ist wie ein einzelner Mensch. Sie bemüht sich durch ein auffallendes Äußeres zu gefallen. Deswegen kommt den Titelbildern eine herausragende Bedeutung zu. In ihnen steckt unglaublich viel Wissen, Erfahrung und Kreativität und punkto Psychologie und Design. Dann blättert man weiter. Hier erwartet man sich Gehalt und Tiefgang – oder seichte Unterhaltung – je nach Zielgruppe, die man ansprechen will. Ist es nicht genau so für jeden Einzelnen von uns auf dem Job- und Partnermarkt?
Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen – für Jetzt soll es genug sein – wir sparen uns Aspekte wie „Werbung“ und „Bildsprache“ und einige andere Bereiche noch auf.
All das sind nur einige der vielen Dimensionen, in die uns das Portal bildZEITschrift entführt. Für jetzt sei es genug - genießen Sie die Bilder!